Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im März 2020 den Aufbau eines deutschlandweiten Forschungsnetzwerks bekannt gegeben, welches die Forschungsaktivitäten der deutschen Universitätsmedizin zur Bewältigung der aktuellen SARS-CoV-2 Pandemie bündeln und stärken soll. „Die Universitätsmedizin verbindet sowohl Versorgung und Behandlung von Erkrankten auf Spitzenniveau, als auch medizinische Forschung und Lehre mit höchstem Anspruch“, so die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Das Forschungsnetzwerk soll die Erkenntnisse der deutschen Universitätsmedizin in der Behandlung von COVID-19 zusammenführen.

Neben dem Universitätsklinikum Essen sind derzeit 36 universitäre Netzwerkpartner, an der systematischen Erfassung und Bündelung von Daten der behandelten COVID-19 Patienten beteiligt. Eine sichere erweiterbare und interoperale Plattform zur Erfassung und Bereitstellung von relevanten Forschungsdaten ist für die Unterstützung der Bekämpfung der gegenwärtigen SARS-CoV-2 Pandemie, sowie auch zukünftiger Pandemien von großer Bedeutung.

Nach erfolgreich abgeschlossener erster Förderperiode befindet sich das NUM seit Beginn 2022 in der zweiten Förderperiode.

Die zweite Förderperiode des NUM 2.0 endet am 30.06.2025.

Deswegen wurde am 01.07.2024 das Verfahren zur Entwicklung von Projektskizzen für kooperative Forschungsprojekte im NUM 3.0 (geplanter Start: 01.07.2025) eröffnet. Das Verfahren ist für alle Forschenden der Universitätskliniken und medizinischen Fakultäten offen.

Am 09.07.2024 um 11 Uhr richtet das WZI eine virtuelle Informationsveranstaltung zu dem Antragsverfahren aus.                                 

Wichtige Informationen finden Sie auch hier: https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/neue-forschungsideen

Projektbeteiligungen der UME

Insgesamt ist die Universitätsmedizin Essen in der aktuellen 2. Förderperiode (01/22 – 06/25) des NUM an 11 NUM-Verbundprojekten beteiligt, vier davon (NAPKONv2COVerChildUTNCOVIM2.0) sind an den Kliniken bzw. Instituten des WZI angesiedelt.

Im Folgenden sind alle NUM-Projekte mit UME-Beteiligung aufgeführt:

Infrastrukturlinie:

1. AKTIN@NUM – Infrastruktur des AKTIN-Notaufnahmeregisters

Das „Aktionsbündnis für Informations- und Kommunikationstechnologie in der Intensiv- und Notfallmedizin“ (AKTIN) stellt ein bereits bestehendes bundesweites elektronisches Netzwerk dar, welches eine standardisierte und strukturierte Dokumentation in der Notaufnahme ermöglichen soll. Zugriff auf die Patient*innen-Daten haben nur die behandelnden Kliniken, für wissenschaftliche Analysen sollen die Daten allerdings pseudonymisiert zentral zugänglich sein. Durch das AKTIN@NUM Projekt konnte das AKTIN-Netzwerk bereits um mehr als 29 Notaufnahmen erweitert werden, weitere sollen folgen.

Projektlaufzeit: 01.01.22 – 31.12.24

Projektleitung UME

Prof. Dr. med.
Clemens Kill

Direktor Zentrum für Notfallmedizin

Dr. med.
Joachim Riße

Stellvertretender Direktor Zentrum für Notfallmedizin


2. NUM-RDP – RoutineDatenPlattform

Die Routinedatenplattform (RDP) soll eine eigene Plattform für Forschungsdaten des NUM darstellen, in der alle klinische Daten und Daten zu Bioproben aus der NAPKON-Kohorte einheitlichen gespeichert und zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt werden sollen. Der Aufbau der Plattform erfolgt in Kooperation mit der 2018 gestarteten Medizininformatik-Initiative (MII), ein Projekt welches, ebenso wie das NUM, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

Projektlaufzeit: 01.01.22 – 30.06.25

Projektleitung UME: PD Dr. rer. nat. Adalbert Krawczyk  (Klinik für Infektiologie, WZI), Tobias Brieden (Datenintegrationszentrum), Prof. Dr. med. Felix Nensa (Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie


3. NUM-DIZ – Datenintegrationszentrum

Das Datenintegrationszentrum (DIZ) wurde am UK Essen etabliert mit dem Ziel, Forschungs- und Versorgungsdaten unseres Universitätsklinikums zentral zu sammeln, aufzubereiten und die Datenqualität sicherzustellen.

Projektlaufzeit: 01.01.23 – 30.06.25

Projektleitung UME

Tobias Brieden

Leiter des Datenintegrationszentrum

Prof. Dr. med.
Felix Nensa

Leitender Oberarzt für thorakale Bildgebung und Digitalisierung im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie


4. RACOON – Radiological Cooperative Network zur COVID-19 Pandemie

„Radiological Cooperative Network zur COVID-19 Pandemie“ (RACOON) soll eine weitere Forschungsdatenplattform des NUM darstellen, in der ausschließlich radiologische Daten von COVID-19-Patient*innen standardisiert verarbeitet werden, um sie für Forschungszwecke zur Verfügung zu stellen. Die radiologischen Daten stammen primär von Aufnahmen aus der Lunge, deren Funktion bei den meisten schweren COVID-19-Krankheitsverläufen eingeschränkt ist. Mit Hilfe der radiologischen Bildgebung können Corona-Lungeninfektionen diagnostiziert und bewertet werden.

Projektlaufzeit: 01.01.22 – 31.12.24

Projektleitung UME

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.
Jens  Kleesiek

Inhaber Lehrstuhl für Translationale Bildgesteuerte Onkologie, Leiter Abteilung Medical Machine Learning, Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin

Prof. Dr. med.
Benedikt Schaarschmidt

Geschäftsführender Oberarzt im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie


Forschungslinie:

1. COVerCHILDCOVID-19 Research Infrastructure Platform for Children and Adolescents

Mit dem Projekt “COVerCHILD“ soll eine interdisziplinären Forschungs- und Monitoringplattform zur Untersuchung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen geschaffen werden.

Projektlaufzeit: 01.01.22 – 30.06.23

Projektleitung UME

Prof. Dr. med.
Christian Dohna-Schwake

Ltd. Oberarzt Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin


2. COVIM – COllaboratiVe IMmunity Platform

Trotz intensiver Forschungen ist die Frage, ob und wie lange eine SARS-CoV2-Infektion eine schützende Immunität erzeugt, noch nicht vollständig beantwortet. Weiterhin sind die Bedingungen der Übertragbarkeit der Immunität auf andere Personen nicht geklärt. Zur Aufklärung dieser beiden wissenschaftlichen Fragestellungen wurde die Plattform COVIM („COllaboratiVe IMmunity Platform“) gegründet, welche die Forschungsdaten zur SARS-CoV2-Immunität von verschiedenen Arbeitsgruppen aus unterschiedlichen Disziplinen zentral zusammenführt und mittels computergestütztem Lernen automatisiert auswertet. Ziel ist es, ein möglichst komplettes Bild der SARS-CoV2-Immunität zu erhalten, um daraus therapeutische und präventive Ansätze zu entwickeln. Der Startschuss für COVIM 2.0 fällt am 01.01.2024.

Projektlaufzeit: 01.01.24 – 30.06.25

Projektleitung UME

Prof. Dr. rer nat.
Ulf Dittmer

Direktor des Instituts für Virologie

Prof. Dr. med.
Oliver Witzke

Direktor der Klinik für Infektiologie und Nephrologie, Zentrum für Innere Medizin

Prof. Dr. med.
Christian Dohna-Schwake

Ltd. Oberarzt Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin


3. NAPKON – Nationalen Pandemie Kohorten Netz

Beim „Nationalen Pandemie Kohorten Netz“ (NAPKON) handelt es sich um ein breit angelegtes Forschungsprojekt zur COVID-19-Bekämpfung (und potentieller zukünftiger Pandemien), an dem Ärzte und Wissenschaftler aus 34 verschiedenen Standorten in Deutschland teilnehmen und zusammen kooperieren. Ziel des Projektes besteht in der Erschaffung eines zentralen Netzwerkes, in dem klinische Daten und Bioproben (Blut, Speichel, Urin) von COVID-19-Patient*innen aus verschiedenen Standorten zentral erfasst und dokumentiert werden, um sie für wissenschaftliche Studien zur Verfügung zu stellen. Durch die zentrale Bündelung der Daten und Proben konnte seit November 2020 eine Kohorte von ~6500 Patient*innen (Stand: Anfang Dezember 2022) geschaffen werden. Mit Hilfe dieser Kohorte soll ein möglichst genaues Bild der COVID-19-Krankheit geschaffen werden, welches die Grundlage für die Entwicklung von Therapien und Prognosen bildet.

Projektlaufzeit: 01.01.22 – 31.12.24

Projektleitung UME

Prof. Dr. med.
Oliver Witzke

Direktor der Klinik für Infektiologie und Nephrologie, Zentrum für Innere Medizin


4. PREPARED PREparedness and PAndemic REsponse

Im Rahmen des Projektes „PREparedness and PAndemic REsponse“ (PREPARED) sollen Erfahrungen aus regionalen, nationalen und internationalen Pandemiemanagementkonzepten analysiert und auf ihre lokale Praktikabilität geprüft werden. Darauf basierend sollen adäquate politische Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung definiert werden. Dabei soll die Sicherstellung der Funktionalität des Gesundheitssystems bei steigender Infektions- und Hospitalisierungsrate stets höchste Priorität haben.

Projektlaufzeit: 01.09.22 – 30.08.23

Projektleitung UME

Prof. Dr.
Ruth Hecker

Leitung Zentralbereich Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement.

Oliver Steidle

Zentralbereich Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement


5. RACOON COMBINE – Comprehensive imaging biomarker development and translation for prognosis and prediction of COVID-19 patients

Im Rahmen des Forschungsprojektes „RACOON-COMBINE“ sollen COVID-19-Patient*innen, unter Berücksichtigung individueller Patienteneigenschaften (Physiologie, Komorbiditäten), mit Hilfe quantitativer Imaging Biomarker umfassend charakterisiert werden. Dazu sollen zunächst COVID19-spezifische quantitative Imaging Biomarker in verschiedenen Organsystemen (Lunge, Herz/Gefäße, ZNS, Leber, Niere, …) etabliert werden.

Projektlaufzeit: 01.09.22 – 30.08.23

Projektleitung UME

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.
Jens  Kleesiek

Inhaber Lehrstuhl für Translationale Bildgesteuerte Onkologie, Leiter Abteilung Medical Machine Learning, Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin

Prof. Dr. med.
Benedikt Schaarschmidt

Geschäftsführender Oberarzt im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie


6. RACOON RESCUERadiological Evaluation and Stratification of Childhood Lymphoma by Use of Expert AI

Projektinfos folgen

Projektlaufzeit: 01.01.24 – 30.06.25

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.
Jens  Kleesiek

Inhaber Lehrstuhl für Translationale Bildgesteuerte Onkologie, Leiter Abteilung Medical Machine Learning, Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin


7. UTN – Universitären Telemedizinnetzwerk

Mit Hilfe des „Universitären Telemedizinnetzwerk“ (UTN) sollen Forschungsdaten zu COVID-19 telemedizinisch, d.h. über räumliche Entfernung hinweg durch den Einsatz audiovisueller Kommunikationstechnologien, standardisiert erfasst und verfügbar gemacht werden. Damit soll ein weiteres Instrument geschaffen werden, um den Austausch von Ärzten und Wissenschaftlern an den verschiedenen Standorten zu fördern.  Zunächst soll der Fokus des Projektes auf Long COVID gelegt werden, ein Krankheitsbild, über das bisher wenig bekannt ist.

Projektlaufzeit: 01.09.23 – 30.06.25

Projektleitung UME

Priv.-Doz. Dr. med.
Hana Rohn

Geschäftsführende Oberärztin der Klinik für Infektiologie und Nephrologie, WZI

Lokale Stabstelle (LokS) NUM der Universitätsmedizin Essen

Als essenzielle Organisationsstruktur des Netzwerks Universitätsmedizin übernimmt die lokale Stabstelle (LokS) NUM (vormals NUM Task Force COVID-19) die Koordination, Organisation und Vernetzung der wissenschaftlichen Projekte am Standort Essen.  Die Mitarbeiterinnen der Essener LokS sind zentrale Ansprechpartnerinnen für die NUM-Stakeholder der UME. Sie helfen u.a. bei Antragsprozessen, Fragen zum Budgetmanagement, Vertragsangelegenheiten und unterstützen die Koordinierungsstelle durch permanente Zuarbeiten. Sie stellen alle relevanten Informationen über die am Standort laufenden NUM-Projekte zur Verfügung und bilden somit Informationsknotenpunkt für die Forschenden und für die Koordinierungsstelle.

Initiiert wurde dies LokS am UK Essen von Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie und Direktor des WZI. Unterstützt wird er vom Team der LokS NUM Essen.

Mitarbeiter lokale Stabstelle NUM

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Dr. rer. nat.
Rabea Julia Madel

Leitung der Lokalen Stabstelle NUM

Kathrin Grieß

Referentin der Lokalen Stabstelle NUM

Dr. rer. nat.
Tanja Kuhn (in Elternzeit)

Referentin der Lokalen Stabstelle NUM